Wie funktioniert modernes, effizientes Geodatenmanagement in Rheinland-Pfalz, welche neuen Entwicklungen müssen dabei berücksichtigt werden – und auf welche Weise können innovative Methoden zur Neugestaltung beitragen? Diese und weitere Fragen hat das Projekt „Voruntersuchung zur Einführung eines einheitlichen Geodatenmanagements in Rheinland-Pfalz (rlp-GDM)“, das im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport angesiedelt ist, im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem WITI-Innovationslabor an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer (Universität Speyer), dem Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV) und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) analysiert. Der Projektbericht wurde nun als WITI-Berichte Nr. 5 veröffentlicht.
Durch qualitative Expert*inneninterviews und eine quantitativ angelegte Online-Umfrage wurde zunächst die hohe Relevanz der Geodatennutzung festgestellt. Vor dem Hintergrund einer heterogenen Geodatenlandschaft und vielfältiger Anwendungen in der Landesverwaltung von Rheinland-Pfalz gibt es einen Bedarf für einen standardisierten Workflow, um die Zusammenarbeit der Behörden und den Datenworkflow zu verbessern.
Zwei Drittel der Teilnehmenden der Online-Umfrage wünschen sich einen Basisdienst als zentralen Einstiegspunkt für relevante Geodaten. Die bereits etablierten Bündelungsstellen können in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, indem dort Kompetenzen und Wissen konzentriert gesammelt werden und abrufbar sind. Institutionen, die eine bündelnde Funktion innehaben, etwa das Landesvermessungsamt, können zudem als zentrale Ansprechpartner*innen für viele Aufgabenbereiche und Geodaten fungieren und durch die Vernetzung raumbezogener Informationen wertvolle Synergieeffekte schaffen.
Diese Ergebnisse wurden durch die folgende Trendanalyse und die Interpretation des Rechtsrahmens nochmals unterstrichen:
Das Ziel sollte es sein, eine zentrale redundanzfreie Geodatenhaltung zu betreiben, die Auffindbarkeit und Verknüpfung von Geodaten zu ermöglichen, Geodaten interoperabel zu verwenden sowie Beschränkungen in der Nutzung von Geodaten abzubauen, um eine bessere Vernetzung der unterschiedlichen Ebenen zu fördern.
Interoperabilität setzt jedoch Standardisierung voraus: Für eine effiziente Konsolidierung und Koordinierung von verwaltungsspezifischer IT geht die Entwicklung daher in Richtung Aufbau einer ressortunspezifischen bzw. -übergreifenden Basisinfrastruktur mit gemeinsamen Basis- und Querschnittsdiensten.
Die sich aus Interpretation des Rechtsrahmens ergebenden Empfehlungen zielen dementsprechend u.a. auf eine verstärkte Zentralisierung bzw. Teilzentralisierung der Datenzusammenführung, der Bereitstellung und Weiterentwicklung sowie eine Synchronisierung und Vereinheitlichung der Geodatenanwendungen/-portale und damit erhöhte Transparenz der vorhandenen Daten ab. Dadurch sind Effizienzgewinne dank einer erhöhten Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Datenbereitstellung zu erwarten.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Dr. Rubina Zern-Breuer (Tel: +49 (0)6232 654-325, zern-breuer@uni-speyer.de).