Das Projekt greift aktuelle Trends im Bereich der E-Governance und von Big- und Smart-Data auf und entwickelt konkrete Lösungen, wie sie für die Stadt Speyer und darüber hinaus nutzbar gemacht werden können. Die Weltbevölkerung wird Prognosen zufolge von 7,3 auf 9,7 Milliarden Menschen im Jahr 2050 wachsen. Aufgrund der fortschreitenden Urbanisierung wird erwartet, dass rund zwei Drittel davon in Ballungsräumen leben werden. Dies stellt die betroffenen Akteure vor große Herausforderungen. Smart-City-Konzepte werden hierfür als ein wichtiger Baustein zur deren Lösung gesehen. Deren primäres Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger mittels Anwendung digitaler Technologien sowie effizienter Ressourcennutzung in den Bereichen Energie, Mobilität, Stadtplanung, Soziales und Stadtverwaltung. Konkrete Smart-City-Handlungsempfehlungen und -Transferansätze für digitale urbane Dienstleitungssysteme, die eine Partizipation und Vernetzung städtischer Stakeholder unterstützt, liegen jedoch nur sehr eingeschränkt vor. Konkret existieren bisher kaum wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich Voraussetzungen, Konfiguration, Anreizmechanismen und praktischer Umsetzung digitaler, urbaner Dienstleistungen. Folglich stellen sich die Fragen, wie digitale Smart-City-Dienstleistungen realisiert werden können, um die zivilgesellschaftliche Einbindung im Sinne urbaner Partizipation und Vernetzung zu ermöglichen und welche passenden Konzepte einen sachgerechten Ausgleich von öffentlich erbrachten Dienstleistungen gewährleisten und unterstützen können.

Projektziel
Daher zielt das geplante Transferprojekt darauf ab, einen wertvollen Beitrag zur Realisierung innovativer, digital-urbaner Dienstleistungssysteme zu leisten. Dafür soll mit Hilfe eines Mixed-Method-Ansatzes in Kooperation mit der Stadt Speyer ein fünfstufiges Transfer-Kooperationsprojekt durchgeführt werden. Der Ansatz beruht auf der Zusammenführung von qualitativen und quantitativen Erkenntnissen, die initial über eine konzeptionelle Analyse sowie inhaltliche Analysen (Benchmarking) von Smart-City-Lösungen erfolgt und im Rahmen von Workshops und Interviews mit Smart-City-Experten und Verwaltungsexperten sowie einer Bürgerbefragung (Feldstudie) sukzessive erweitert wird. Aus den Ergebnissen wird eine digitale Urban Living Lab Konzeption und deren städtische Umsetzung für die Stadt Speyer entwickelt. Kern dieses Transferprojektes ist somit die Konzeption eines digitalen, urbanen Dienstleistungssystems, das mit Hilfe eines zielgerechten Verwertungskonzepts prototypisch in der Praxis umgesetzt werden kann. Die Entwicklung eines Urban Living Labs bietet ein hervorragendes Konzept für die Erforschung, den Transfer und die Erprobung digital-urbaner Aktivität, Partizipation und Vernetzung, da die Beteiligten des Stadtsystems ihr Wissen sowie innovative Ideen aktiv in die Entscheidungen und Prozesse der Stadtverwaltung einbringen können.

Wesentliche Vorteile
• Aufbau von wissenschaftlich fundierten und praxisrelevanten Know-How und Transfer an die Stadt Speyer
• Internationale Benchmarking von vorhandenen Smart City Konzepten
• Bestandsaufnahme und Stärken/Schwächen-Chancen/Risiken-Analyse bisheriger digitaler Aktivitäten der Stadt Speyer
• Einbindung von Bürgern und Verwaltungsexperten
• Intensiver Austausch zwischen der Universität und der Stadtverwaltung Speyer

Kooperationspartner
Stadt Speyer, vertreten durch die Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler