WITI-Bericht Nr. 11: Beiträge zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Stadt und Wissenschaft. Zum Transfer-Projekt „Town & Gown“ im WITI-Innovationslabor

Das fünfjährige Projekt Town & Gown“ hat unter Rückgriff auf aktuelle Forschungen und an ausgewählten Beispielen Impulse gesetzt, um die Zusammenarbeit von Stadtverwaltungen mit ihren Wissenschaftseinrichtungen zu analysieren und zu verbessern. Den theoretischen Referenzrahmen bildet der Triple- bzw. Quadruple-Helixansatz. Nur durch intersektorale Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft (Quadruple-Helix) können die Herausforderungen, vor denen Städte heute stehen, wie Klimawandel, Artensterben, Energiekrise und Mobilitätswende, bewältigt werden (Etzkowitz & Leydesdorff 2000, Carayannis & Campbell 2012; Carayannis & Campbell 2009). In diesem Abschlussbericht werden nun überblicksartig die Meilensteine des Projekts Town & Gown“ vorgestellt und die zentralen Befunde der Aktivitäten skizziert. Zu Beginn sind zentrale Empfehlungen zusammengefasst dargestellt.

 

 

 

WITI-Bericht Nr. 10: Erwerbstätigkeit und Beschäftigung von Frauen im Freistaat Sachsen:
Gestern, heute und morgen

Die vorliegende Masterarbeit entstand im weiteren Kontext des Projekts Kooperation Vorderpfalz“, welches Teil vom BMBF geförderten Projekts „Wissens- und Ideentransfer für Innovation in der öffentlichen Verwaltung“ ist. Das Projekt wollte dabei herausfinden, ob die Interkommunale Zusammenarbeit eine Alternative zu Gebietsreformen darstellen kann. Hintergrund ist dabei der anhaltende demographische Wandel und der wirtschaftliche Strukturwandel in ländlichen Räumen. Beide Faktoren sind miteinander verzahnt und erhalten durch die Perspektive der Frauenerwerbstätigkeit eine besondere Bedeutung. Die Fragestellung der Arbeit entstand aufgrund der Beobachtung, dass Sachsen – wie auch die anderen ostdeutschen Länder – nach der deutschen Vereinigung nicht nur einen Einbruch der Geburtenzahlen erlebte, sondern auch eine starke Abwanderung junger Frauen, was den Bevölkerungsrückgang weiter forcierte. Ursache hierfür waren die geringen Möglichkeiten für junge Frauen Arbeits- und Ausbildungsplätze zu finden. Die gute wirtschaftliche Entwicklung der letzten zehn bis fünfzehn Jahre hat allerdings – entgegen allen Erwartungen Mitte der 2000er Jahre – die Beschäftigungsentwicklung umgedreht. Die Arbeit zeichnet diese Entwicklungen nach und zeigt die Frauenerwerbstäigkeit als einen Faktor der wirtschaftlichen Entwicklungen in der jüngeren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf.

 

 

 

WITI-Bericht Nr. 9: Kommunalverwaltungen in der Corona-Pandemie. Ergebnisse zweier großangelegter Befragungen in Deutschland

Die vorliegende Studie untersucht das Krisenmanagement der Kommunalverwaltungen und umfasst zwei Befragungen zum Handeln während der COVID-19-Pandemie seit 2020 und eine Befragung zum Handeln während der Hochphase der Fluchtmigration zwischen Sommer 2015 und 2017. Der Schwerpunkt liegt auf einer Befragung zum Verwaltungshandeln während der dritten bzw. vierten Pandemiewelle von August und September 2021. An ihr haben über 1.000 Mitarbeiter*innen deutscher Kommunalverwaltungen teilgenommen. Die deskriptive Auswertung der Daten zeigt ein umfassendes Bild der Veränderungen, die im Laufe der Pandemie vorgenommen wurden. Insgesamt finden sich diese Veränderungen vor allem in den Bereichen des digitalen Arbeitens, des Ausbaus der Netzwerkarbeit und des Hinzuziehens von Externen. Von Erfahrungen zu Beginn der Pandemie und der „Flüchtlingskrise“ kann hierbei profitiert werden. Obgleich es den Behörden sowohl an technischer als auch personeller Ausstattung mangelt und Mehrarbeit und Überstunden anfallen, überwiegt die Einschätzung, dass die Kommunen auch in dieser besonderen Situation leistungsfähig sind.

 

 

 

WITI-Bericht Nr. 8: „Town and Gown“: Reallabore als Experimentierfeld kritischer Transformationsforschung in der urbanen Gesellschaft

Hochschulen spielen eine entscheidende Rolle beim Transfer von Wissen und Innovation in die Gesellschaft. Trotz ihrer hohen Spezialisierung und exzellenten Forschung gerade auch im Grundlagenbereich stellen sie keine Elfenbeintürme des Wissens mehr da, als die sie lange Zeit gegolten haben, sondern nehmen gesellschaftliche Aufgaben wahr und verstehen sich als Wissensvermittler der modernen, insbesondere der urbanen Gesellschaft. Dabei wurden neue Methoden der Forschung und Wissensvermittlung entwickelt. Insbesondere Reallabore haben hierbei eine entscheidende Rolle gespielt und werden inzwischen in zahlreichen Hochschulen betrieben. Sie bilden eine meist in Städten angesiedelte innovative Forschungsinfrastruktur zur lösungsorientierten Bearbeitung gesellschaftlicher Herausforderungen. Mit ihren ko-produktiven, transdisziplinären und der Öffentlichkeit zugewandten Forschungsformaten können sie als urbane Forschungslabore der Wissensgesellschaft bezeichnet werden.

Anhand einer vergleichenden Analyse werden in diesem Band drei Reallabore in Heidelberg als Möglichkeitsräume für die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft in der urbanen Gesellschaft untersucht. Die besondere Konzentration von drei solchen Settings in Heidelberg macht es möglich, vergleichende Erfahrungen zu sammeln und daraus übergreifende Überlegungen und Handlungsempfehlungen zu generieren, die über die Region hinausreichen und deutschlandweit bedeutsam sein können. Anhand von vier abgeleiteten zentralen Bausteinen der Transformationsforschung (Lokalität, Wissenstransfer, Transdisziplinarität und Experimentalität) wird aufgezeigt, welche Voraussetzungen berücksichtigt werden müssen, um die wirklich drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen aufzugreifen und zu deren Lösung beizutragen. Ziel dieses Beitrages ist es, Reallaborforschung trotz einiger Kritikpunkte als einen zeitgemäßen und geeigneten Ansatz zu verstehen, der das Methodenspektrum der Forschung erweitert, mit der Stadtgesellschaft in Beziehung tritt und daraus Erkenntnisse für gesellschaftliche Transformation gewinnt.

WITI-Bericht Nr. 7: Gut durch die Krise? Ergebnisse und Schlussfolgerungen einer Befragung von Beschäftigten der Stadtverwaltungen Speyer und Soest im April und Mai 2020 – Auswertung für die Stadtverwaltung Speyer

Die öffentliche Verwaltung steht zurzeit vor der Herausforderung, die COVID-19-Krise und ihre Auswirkungen auf Staat und Gesellschaft bewältigen zu müssen. Dabei sind die Erwartungen hoch: Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen erwarten von der öffentlichen Verwaltung, schnell zu agieren und sich auf neue Situationen flexibel einzustellen. Doch wie sieht es in den Verwaltungen selbst aus? Wie haben die Mitarbeitenden vor Ort die Krise und deren Folgen bei der Arbeit erlebt?

Hier gilt es, das „Insiderwissen“ der Beschäftigten zu nutzen. Daher wurden in der Zeit vom 21. April bis zum 12. Mai 2020 die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Speyer in einer Online-Umfrage gefragt, was sie benötigen, um die Corona-Krise erfolgreich zu bewältigen. Aus der Auswertung und Analyse von insgesamt 193 Rückläufen können zudem konkrete Handlungsimpulse abgeleitet werden, die auch kurzfristig umgesetzt werden können: etwa das Angebot einer ausreichenden Schutzausrüstung oder die Ermöglichung von Arbeit im Homeoffice. Darüber hinaus wird der Wunsch nach langfristigen Veränderungen vor allem hinsichtlich der Arbeitskultur deutlich. Insbesondere lässt die Studie eine große Offenheit für selbstständiges Arbeiten und partizipative Veränderungsprozesse erkennen. Sie stellt damit konkrete Handlungsansätze für die Verwaltungsspitze bereit. Zusätzlich bieten die Studien-ergebnisse das Potenzial einer niederschwelligen Behördenmodernisierung ausgehend von der Corona-Krise und dem damit einhergehenden Aufbrechen starrer Strukturen und Verfahren. Zentral ist der Wunsch der Beschäftigten, nicht von Veränderungsprozessen abgehängt zu werden.

WITI-Berichte Nr. 6: Implementation des Onlinezugangsgesetzes auf kommunaler Ebene im Freistaat Thüringen

Die Digitalisierung bringt für Land und Kommunen große Veränderungen, Chancen und Herausforderungen mit sich.

Durch das Onlinezugangsgesetz (OZG) hat der Bund die rechtliche Verpflichtung geschaffen, dass alle Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 digitalisiert werden müssen. Neben der OZG-Umsetzung gilt es zudem auch die verwaltungsinternen Prozesse und den Datenaustausch in die Digitalisierung einzubeziehen. Die Umsetzung stellt vor allem viele, insbesondere kleinere Kommunen, vor neue Herausforderungen, da dieser Ebene der Großteil der Durchführung obliegt. Aber auch die Länder sind – im Rahmen von Kooperationen für eine ganzheitliche Umsetzung – gefragt.

In dieser Arbeit werden explizit die Herausforderungen aufgezeigt, vor welchen das Land Thüringen steht. Hier steht die Auseinandersetzung mit dem Stand des E-Governments in Thüringen im Vordergrund und es wird dargestellt, welche Anstrengungen hinsichtlich der Errichtung eines Portalverbundes unternommen werden. Der Blick liegt dabei auch auf den interföderalen und interkommunalen Kooperationen und gemeinsam genutzten Diensten. Mit Hilfe von zahlreichen Experteninterviews werden die Hemmnisse, Probleme und deren Ursachen für die Umsetzung des OZGs herausgearbeitet und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.

 

 

WITI-Berichte Nr. 5: Voruntersuchung zur Einführung eines einheitlichen Geodatenmanagements in Rheinland-Pfalz Projekt rlp-GDM – Projektbericht

Wie funktioniert modernes, effizientes Geodatenmanagement in Rheinland-Pfalz, welche neuen Entwicklungen müssen dabei berücksichtigt werden – und auf welche Weise können innovative Methoden zur Neugestaltung beitragen? Diese und weitere Fragen hat das Projekt „Voruntersuchung zur Einführung eines einheitlichen Geodatenmanagements in Rheinland-Pfalz (rlp-GDM)“, das im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport angesiedelt ist, im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem WITI-Innovationslabor an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer (Universität Speyer), dem Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV) und der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) analysiert.

Durch qualitative Expert*inneninterviews und eine quantitativ angelegte Online-Umfrage wurde zunächst die hohe Relevanz der Geodatennutzung festgestellt. Vor dem Hintergrund einer heterogenen Geodatenlandschaft und vielfältiger Anwendungen in der Landesverwaltung von Rheinland-Pfalz gibt es einen Bedarf für einen standardisierten Workflow, um die Zusammenarbeit der Behörden und den Datenworkflow zu verbessern. Diese Ergebnisse wurden durch eine folgende Trendanalyse und die Interpretation des Rechtsrahmens nochmals unterstrichen.

 

WITI-Berichte Nr. 4: Kommunales Handeln in außergewöhnlichen Zeiten – Herausforderungen und Erfahrungen aus der Hochphase der Fluchtmigration

Im Rahmen des Projekts FUGATUS wurden Mitarbeiter*innen deutscher Kommunalverwaltungen zur Situation während und nach der gestiegenen Fluchtmigration seit Sommer 2015 befragt. Trotz vermehrter personeller Maßnahmen wie Einstellungen und Arbeitszeitaufstockungen bestand im Sommer 2015 und den Monaten danach eine starke Arbeitsbelastung der Mitarbeiter*innen. Jedoch überwiegt die Einschätzung, dass die Herausforderungen gut gemeistert wurden.

Die Befragten berichten von einer starken organisatorischen Anpassungsfähigkeit in ihren Behörden, auch wurden gängige Empfehlungen zur kommunalen Integrationsarbeit mehrheitlich umgesetzt. Vernetzungen wurden stark vorangetrieben, wobei die Zusammenarbeit nach mehrheitlicher Einschätzung am besten funktioniert, wenn sie formal organisiert wird mit klaren Zuständigkeiten sowie der Einbindung mehrerer Personen und der Leitung. Die behördeninterne Zusammenarbeit wird überwiegend als gut beschrieben. Die bedeutende Rolle von Ehrenamtlichen bei der Bewältigung der Situation sticht heraus. Wissensmanagement in Form von Dokumentationen ist noch nicht selbstverständlich, überwiegend aus Zeitmangel. Wenn Dokumentationen existieren, können andere allerdings bei der Mehrheit der Befragten darauf zugreifen. Auch ist das Personal mit der Expertise zur Fluchtmigration häufig noch in der Behörde und könnte bei Bedarf reaktiviert werden. Die meisten Befragten beschreiben sich als offen und empathisch gegenüber Geflüchteten und sind der Meinung, dass sowohl sie als auch ihre Behörde aufgeschlossener geworden sind.

 

WITI-Berichte Nr. 3: Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes auf kommunaler Ebene: Untersuchung des Potentials der Digitalisierung anhand ausgewählter Kommunen in Rheinland-Pfalz

Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes ist eines der zentralen Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) hat der Bund nun eine rechtliche Basis und eine verpflichtenden Rahmen dafür geschaffen, alle Verwaltungsleistungen zu digitalisieren. Dies stellt nicht nur die Kommunen, sondern auch den Bund und die Länder vor große Herausforderungen. Während nun die Umsetzung für viele, insbesondere kleinere Kommunen zur großen Anstrengung wird, sind Ideen zur direkten Kooperation zwischen den Kommunen auf Basis des OZGs bislang kaum angedacht worden.

Früh kam die Idee auf, dass Kooperationen zwischen benachbarten kommunalen Gebietskörperschaften, wenn sie denn systematisch angegangen werden, sogar Gebietsfusionen und Einkreisungen ersetzen können und dass die gerade für die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen angestrebten Bevölkerungszahlen immer noch zu gering sind, um die Vorteile vollelektronischer Verwaltungsverfahren auszuschöpfen. Vor dem Hintergrund der Aktualität des Themas Digitalisierung werden verschiedene Möglichkeiten zur verstärkten Kooperation zwischen Kommunen in der Region Vorderpfalz in Rheinland Pfalz aufgezeigt. Die Vorschläge zu den interkommunalen Kooperationen oberhalb der Kreisebene für Vollzugsaufgaben und ein gemeinsamer Betrieb der IT-Infrastruktur stellen das Kernstück der Arbeit dar. Dabei werden mögliche Effizienzgewinne, die sich aus solchen Kooperationen ergeben, herausgearbeitet und bewertet.

 

WITI-Berichte Nr. 2: Kommunen und COVID-19: Ergebnisse einer Befragung von Mitarbeiter*innen deutscher Kommunalverwaltungen im April 2020

Im April 2020 fand eine umfangreiche Befragung von Mitarbeiter*innen der deutschen Kommunalverwaltung – einschließlich der Gesundheitsämter – zur aktuellen Lage im Kontext der COVID-19 Pandemie statt. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeichnen ein erfreuliches Bild.

Die Befragten halten ihre eigenen Behörden für leistungs- und innovationsfähig und gehen davon aus, dass die Kommunen die Herausforderungen gut bewältigen werden. Interne und externe Strukturveränderungen wie Personalumschichtungen und Intensivierung der Koordination innerhalb der Verwaltungen sowie mit den relevanten gesellschaftlichen Gruppen ermöglichen es den Kommunen, handlungsfähig zu bleiben.

Dennoch benötigen sie sowohl finanzielle Unterstützung, da Einnahmen wegbrechen, als auch Hilfen beim Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur sowie bei der Umsetzung der neuen Regelungen, beispielsweise im Gesundheitsschutz und bei der kommunalen Bereitstellung von Kinderbetreuung. Weitere Herausforderungen bestehen im kommunalen Kommunikationsmanagement, da die Anforderungen an die Sammlung und umgehende Weiterleitung relevanter Informationen in einer Vielzahl von Bereichen gestiegen sind.

 

WITI-Berichte Nr. 1: Identifizierung interlokaler Spillover am Beispiel des Rhein-Pfalz-Kreises und der kreisfreien Städte Frankenthal, Ludwigshafen sowie Speyer

Früh kam die Idee auf, dass Kooperationen zwischen benachbarten kommunalen Gebietskörperschaften, wenn sie denn systematisch angegangen werden, sogar Gebietsfusionen und Einkreisungen ersetzen können und dass gerade auch im Zuge der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen auch angestrebte Bevölkerungszahlen immer noch zu klein sind, um die Vorteile vollelektronischer Verwaltungsverfahren auszuschöpfen. Jedwede Innovation benötigt allerdings eine analytische Basis. Neben Skaleneffekten sind interlokale Spillover, d.h. die Inanspruchnahme kommunaler Leistungen von BürgerInnen benachbarter Gemeinden und Gemeindeverbände, ohne dass hierfür ein Entgelt von der BürgerIn selbst oder ihrer Wohnsitzkommune entrichtet wird oder ein Ausgleich über Zuweisungen des Landes erfolgt, einer der wichtigsten Aufsatzpunkte für Kooperationen. Die Identifizierung und Quantifizierung dieser Effekte ist allerdings bislang wenig entwickelt. Sie ist aber nötig, um ein interlokales und finanziell bewertetes Mapping von grenzüberschreitenden kommunalen Leistungen zu unternehmen und Verhandlungsprozesse in Gang zu setzen.

Durch die Veröffentlichung der Arbeit, in der wegen der Begrenztheit der Bearbeitungszeit nur wenige Spillover exemplarisch vermessen und monetarisiert werden konnten, sollen auch Denkanstöße gegeben werden, dies für weitere kommunale Leistungen zu unternehmen und zusätzliche Kooperationsfelder zu erarbeiten. Am Ende soll ein „Standard-Tool“ entstehen, auf dessen Basis deutlich differenziertere Verwaltungskooperationen und –reformen entstehen als durch die schiere Identifizierung von Fusionspartnern auf der Basis von Bildungs- und Arbeitspendlern.

 

 

WITI-Praxis

WITI-Praxis Nr. 2: Verwaltungsreform – Innovation – Implementation: Strategien erfolgreicher Verwaltungsmodernisierung im Vergleich

Im Sommersemester 2020 organisierten der Lehrstuhl für vergleichende Verwaltungs-wissenschaften und Policy Analyse und das WITI-Projekt der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer das digitale Seminar „Verwaltungsreform – Innovation – Implementation: Strategien (erfolgreicher) Verwaltungsmodernisierung im Vergleich“.

Im Rahmen der Qualifikationsziele des Seminars, welche unter anderem die methodische Vorbereitung der Studierenden auf die Erstellung der Masterarbeit umfassten, fertigten die Teilnehmenden Hausarbeiten zu ihren Vortragsthemen an. Aufgrund der durchweg erfreulichen Ergebnisse, der thematischen Nähe zum WITI-Projekt und ihrer Praxisrelevanz freuen wir uns, Ihnen die im Rahmen des Seminars entstandenen Hausarbeiten zu präsentieren.

Inhaltlich beschäftigen sie sich neben der Entstehung von Innovationslaboren im öffentlichen Sektor und Nutzerorientierung als Bestandteil der Public Sector Innovation mit dem Scheitern der Verwaltungsstrukturreform in Brandenburg, Legitimierungsstrategien des Politiknetzwerks „Bürokratieabbau“ und der Einführung der einheitlichen Behördennummer 115 im Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Die Hausarbeit zur Einführung eines einheitlichen E-Akte-Basisdienstes kann aus Datenschutzgründen leider nicht in Gänze abgedruckt werden, ein anonymisiertes Executive Summary möchten wir Ihnen aber nicht vorenthalten.

WITI-Praxis Nr. 1: Innovationsradar für die öffentliche Verwaltung

Im Wintersemester 2018/19 hatten Studierende der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer die Gelegenheit, sich in einer vom WITI-Projekt initiierten AG mit Innovationen in der öffentlichen Verwaltung auseinandersetzen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Hermann Hill, Prof. Dr. Michael Hölscher und Dr. Rubina Zern-Breuer wurden die Teilnehmenden für die Thematik der Verwaltungsinnovationen sensibilisiert. In der AG identifizierten die Studierenden aktuelle Entwicklungen gesellschaftlicher, technologischer, ökologischer, ökonomischer und politisch-rechtlicher Natur, die auf die öffentliche Verwaltung einwirken. Als ein Schwerpunkt kristallisierte sich bald das Thema der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung heraus. Mithilfe geeigneter Suchstrategien analysierten und verdichteten die Studierenden diese Entwicklungen und leiteten daraus Chancen und Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung ab.

Dieser WITI-Bericht zeigt fünf studentische Arbeiten auf, die im Rahmen dieser AG entstanden sind und dieser Jury präsentiert wurden. Von der einmaligen Erfassung von Daten („once only“-Prinzip) in der Verwaltung, über die Entwicklung eines einheitlichen Portalverbundes, dem steigenden Bedürfnis nach Datenkontrolle durch potenzielle Nutzer*innen von digitalen Verwaltungsdienstleistungen bis hin zur digitalen Vernetzung bzw. kommunalen Datenwirtschaft werden hierin die Chancen und Herausforderungen von fünf Entwicklungen exemplarisch aufgezeigt.